Ego im Gepäck – Kabarettist Henning Schmidtke begeisterte in Rommerskirchen
Schwarzer Humor und Musik, das sind die großen Leidenschaften von Henning Schmidtke, die er jetzt auch ins Kulturcafé Rommerskirchen mitgebracht hat. Und so machte der Kabarettist aus Bergisch Gladbach, der erst kürzlich mit dem “Preis der Kulturministerin” des Saarlandes ausgezeichnet wurde, zu Beginn seiner Vorstellung mit dem Titel „Egoland“ machte er erstmal einen Lackmustest mit dem Publikum: Wieviel Zynismus können Sie vertragen? Das Publikum zeigte sich unerschrocken und quittierte das folgende Programm mit viel Applaus und zahlreichen Lachsalven.
Zwischendurch lockerte Schmidke mit musikalischen Einlagen die Stimmung weiter auf, machte sich über die heutige Casting-Mentalität lustig und brillierte vor allem mit gelungenen Interpretationen von Herbert Grönemeyer, Marius Müller-Westernhagen, Udo Lindenberg und Dieter Bohlen.
Ein großes Thema des Abends war das Ego – das eigene und das der anderen. Er empfahl dem Publikum dringend, eine Trump-Therapie zu absolvieren, die er selbst erst kürzlich sehr erfolgreich abgeschlossen habe. Seitdem wisse er, dass er der beste, tollste und gutaussehendste Kabarettist Deutschlands sei.
Aber nicht nur Egoismus kennzeichnet laut Schmidtke die Welt. Angeboren sei auch ein ganz natürlicher Hang zur Hilfsbereitschaft. Diese Erkenntnisse untermauerte Schmidtke mit zahlreichen Studien, Zahlen und Fakten und outet sich dabei als Buchautor.
In seinem Buch mit dem provokativen Titel „Es ist nicht alles so Scheiße, wie du denkst“ geht es nämlich genau darum, dass die Welt nicht nur aus Egoismus und schlechten Nachrichten besteht, sondern auch viel Gutes passiert. Ginge es nach Schmidtke, müsste es in der Tagesschau viel mehr Good News geben. Und so endete der Abend, der mit viel schwarzem Humor begann, mit einem positiven Ausblick für alle: Wenn wir uns mehr auf die guten Dinge konzentrieren, geht es uns allen ein ganzes Stück besser.